Gestern am 10. Juni 2022, an einem strahlenden Frühlingstag, ist Gretel Eisch für immer eingeschlafen. Gretel Eisch (geb. Stadler) war mit Leib und Seele Künstlerin und Bildhauerin, ihre große Liebe galt aber auch der Natur. Sie wurde am 15. Februar 1937 in München geboren und wuchs am oberbayerischen Ammersee als Tochter des Gärtners Karl Stadler und der Kunstgewerblerin Else Stadler auf. 1956 ging sie als Studentin der Bildhauerei an die Kunstakademie München, arbeitete in Stein und Bronze, Holz und Druckgrafik. Mit Idealismus und kreativer Verve mischte sie mit bei den Kunstbewegungen jener Zeit, in der Situationistischen Internationale und der Gruppe SPUR, vor allem aber in der eigenen Künstlergruppe RADAMA mit Erwin Eisch und Max Strack. 1962 heiratete sie Erwin Eisch und ging mit ihm nach Frauenau, wo sie die Glasmalerei für sich entdeckte. Neben der Familienarbeit fertigte sie sakrale und säkulare Glasmalereifenster, sie bereicherte die Glashütte Eisch mit Ideen und Entwürfen und leitete von 1984 bis 1989 die Glasmalereiwerkstatt "Poesie in Glas" . In diesen Jahren stand auch das kollaborative Arbeiten mit Erwin Eisch im Vordergrund; Beispiele sind die St. Hermannskapelle in Frauenau-Zell, große Installationen wie "Jungbrunnen" oder "Narziß. Ein Interieur" und die bekannten Glaskopfserien. In den 1990er Jahren kehrte sie zur bildhauerischen Arbeit in Holz und Keramik und zum Farbholzschnitt zurück.
Mit ihren Werken, aber auch als Workshopleiterin und als Initiativkraft der Internationalen Sommerakademie Bild-Werk Frauenau berührte und inspirierte sie unzählige Menschen. Gretel Eisch war immer dort, wo es etwas zu bewegen galt für Schönheit und Humanität - sei es für den Bayer- und Böhmerwald-Nationalpark oder das Glasarche-Projekt, beim Faschingfeiern, für das Ortsbild von Frauenau oder die Glasmacher im Bayerischen Wald. Sie hatte noch viel vor. Gretel Eisch hinterlässt fünf Kinder und sechs Enkelkinder, ein zukunftsweisendes Werk und einen blühenden Garten. Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet am Mittwoch, 15. Juni um 15 Uhr in der Pfarrkirche in Frauenau statt. Auf unserer Webseite wurde ein digitales Gedenkbuch für Gretel veröffentlicht, das in den kommenden Tagen noch erweitert werden wird. Jeder, der Erinnerungen und Gedanken teilen möchte, ist dazu eingeladen, sich dort einzutragen: https://www.bildwerkfrauenau.de/memorial-book-for-gretel-eisch/2022
3 Comments
Die Nachricht, dass Gretel nach so kurzer Zeit Erwin gefolgt ist macht mich unfassbar traurig. Die Kunstwelt hat zwei großartige Künstler und wertvolle Menschen verloren. Mein Mitgefühl möchte ich der Familie Eisch ausdrücken. Mein Beileid richtet sich auch an die Freunde und Mitstreiter Eurer Initiativen und Projekte für die Kunst. Mir bleiben liebevolle Begegnungen und intensive Gespräche in Erinnerung. Der Himmel fängt wirklich am Boden an - ruhet beide in Frieden und lebt in der Kunst und in Euren Projekten, insbesondere im Bildwerk Frauenau und in Eurer Stiftung fort. In dankbarer Liebe, Mana Binz
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Brigitte Busch
16/6/2022 13:55:36
Liebe Eisch-Familie
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25/10/2022 05:41:51
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